Fortschr Neurol Psychiatr 2016; 84(S 01): S48-S51
DOI: 10.1055/s-0042-102786
Workshop
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Tragbare und aktiv vom Parkinson-Patienten genutzte Technologie im häuslichen Umfeld: Was bringt die Zukunft?

Wearable Technique for the Assessment of Parkinson Symptoms: What’s the Future?
W. Maetzler
1   Neurologie mit Schwerpunkt Neurodegeneration und Hertie Institut für klinische Hirnforschung, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen
2   Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Tübingen
,
R. Krüger
1   Neurologie mit Schwerpunkt Neurodegeneration und Hertie Institut für klinische Hirnforschung, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen
2   Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Tübingen
3   Clinical and Experimental Neuroscience, Luxembourg Centre for Systems Biomedicine, University of Luxembourg, and Centre Hospitalier de Luxembourg, Luxembourg
,
T. Müller
4   Klinik für Neurologie, St. Joseph Krankenhaus Berlin-Weißensee, Berlin
,
W. Oertel
5   Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Standort Marburg, Marburg
,
P. Urban
6   Abteilung für Neurologie, Asklepios Klinik Barmbek, Hamburg
,
T. Warnecke
7   Department für Neurologie, Universitätsklinikum Münster, Münster
,
J. Klucken
8   Molekulare Neurologie, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), Erlangen
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

12. Januar 2016

09. Februar 2016

Publikationsdatum:
08. Juni 2016 (online)

Preview

Zusammenfassung

Das Idiopathische Parkinson-Syndrom weist eine Vielzahl von Symptomen auf, die nach Zahl und Ausprägung weit über den üblicherweise in der Klinik oder Facharztpraxis erfassten Bereich hinausgehen, zum Teil auch nur im häuslichen Umfeld auftreten und somit der Untersuchung durch den Arzt entgehen. Moderne Entwicklungen im Bereich der tragbaren Bewegungssensorik könnten hier Abhilfe schaffen. Im Gesundheits- und Fitnessbereich finden diese neuen Technologien in Form von kleinen, tragbaren und vom Nutzer selbst bedienbaren Sensoren bereits erste Anwendungen. Da die klinische Erfassung von Krankheitssymptomen verschiedensten Limitationen unterliegt (subjektiv, ungenau, Momentaufnahme einer im Verlauf stark schwankenden Krankheit, Zeitaufwand), liegt es nahe, über Sensoren Bewegungseinschränkungen von Parkinson-Patienten auch im häuslichen Umfeld zu erfassen. Erste Studien zur Erfassung von Bradykinese, Dyskinesie, Tremor, Tagesaktivität und Bewegungen im Schlaf deuten darauf hin, dass derartige Sensortechnik eine sinnvolle Ergänzung der klinischen Diagnostik darstellt und in naher Zukunft in die Routineversorgung von Parkinson-Patienten eingebunden werden kann. Die aktuelle Entwicklung hat darüber hinaus das Potenzial, Patienten in Zukunft aktiv in die Diagnostik und Therapie-Evaluation einzubinden.

Abstract

Parkinson’s disease (PD) is a multisystem disorder with a plethora of symptoms affecting the quality of life of patients in the home environment. Due to the rapid development of wearable technique in the health and fitness sector, an increasing number of such wearable devices are available to complement diagnostic strategies of PD symptoms not only in the clinical but also in the home environment. This development has clear advantages over clinical evaluation, as the latter is relatively subjective, time-consuming and costly, and provides only a snapshot of the condition. First results about the use of such technology for the assessment of PD symptoms (including bradykinesia, dyskinesia, tremor, daily activity and sleep behavior) in the home environment are promising. They suggest that these techniques can provide complementary information about the symptoms of PD patients, and have the potential to be included in future diagnostic workup concepts of routine care in PD. The use of such technique provides also the opportunity to more actively include patients into medical decision-making processes.